26.01.2020 - HALBFINALE
Viper Room, Wien
SpH Music Masters 2020 – Halbfinale (26.01.2020, Viper Room, Frankfurt am Main)
Das Halbfinale fand am Sonntag dem 26.01 im Viperroom statt, ein Veranstaltungsort, der sich an den berühmten Viperroom im LA der Neunziger Jahre orientiert. Daher war also viel Metal und Livemusik im Programm. Der Ort war auf jeden Fall für alle Teilnehmer/innen angenehm gewählt.
Als erste Band traten THE CLIFF mit leichten Melodien, ein bisschen á la Jack Johnson an. Da zu dem Zeitpunkt noch recht wenig Publikum da war, hatte die Band auch letztlich keine Chancen auf einen vorderen Platz, leider.
Die zweite Band des Abends, LONE WOLFE AND THE YOUNGER konnten mich besonders mit den an Falco erinnernden, deutschsprachigen Liedern mit Chorgesang begeistern. Mir hat der körperliche Einsatz des Drummers am besten an der Bühnenshow gefallen. Der Sänger könnte mehr mit dem Publikum interagieren, also sich weiter rauslehnen. Der Wechsel auf Englisch war dann ein Abfall am Spaß an der Show, auch wenn die Musik qualitativ sehr gut war. Das Gejamme am Ende war auch super.
Der dritte Act SEDAFOXX hatte wieder Rosen für sein Publikum mitgebracht und lieferte bereits in gewohnter Manier die perfekte Show für die Fans ab und hat auch einige neue Fans gemacht. Teilweise konnte er seine zungenbrecherischen Verse perfekt vortragen, dann aber hat er sich öfters verhaspelt und musste sich entschuldigen. Das hat ihm wahrscheinlich den Platz unter den ersten Vier gekostet, er wurde nur knapp fünfter. Für ein größeres, fremdes Publikum muss er ein wenig professioneller auftreten, wird er bestimmt auch machen, er ist ja noch sehr jung.
Die vierte Band NAPOLEON HAIRFASHION kam relaxed auf die Bühne und spielte ein recht unaufdringliches Set. Die Stimme des Sängers funktioniert sehr gut und bringt der Band einen recht deutlichen Wiedererkennungswert. Von der Musik würde ich sagen, Indie Rock/Pop auf hohem Niveau. Dem Publikum hat es gut gefallen, sie hatten auch jede Menge Fans dabei. Die erste Band, die ins Finale weiterrückte.
Der fünfte Act SUBGROUND CLUB war schon in den Vorrunden mit der markanten Sängerin Nici aufgefallen. Diesmal im knappen Leder-Rockröhren Kostüm, a la Joan Jett. Sie spielen Siebziger Jahre Rock, mit selbstgeschriebenen Liedern. Es erinnerte mich zeitweise an die charismatische Musik von Patti Smith. Sie brachten ihre verlässliche Fanbase mit und die Sängerin hielt sich immer wieder mit Ermutigungen, wie „etwas zu machen, dass man sich schon ewig wünscht “ an das Publikum. Überhaupt hat die Sängerin den Publikumskontakt sehr gut drauf. Für den Anlass hatte man sogar ein neues Lied geschrieben, „reach for the stars“. Dem Publikum hat es gut gefallen.
Die Nummer sechs, der jugendliche Dreier DAMAGE RECONSTUCT, legte mit alter und sogar noch verbesserter Güte konsequent los. Die Sängerin überzeugte mit tiefer Stimme in den langsamen und in den harten Phasen und mit super eingesetzten Halleffekten. Auch die beiden Burschen legten sich wieder mächtig ins Zeug. Beim Gitarristen kreisten die langen Haare zu trockenen Soli und der Drummer bot eine super Leistung. Mit jugendlichem Elan und „Scheiss mir Nix“ Attitude, wieder Publikumsliebling, wie schon bei den letzten Malen. Deshalb verident Platz Eins.
Die siebente Band, die Wiener Neustätter Metal Haudegen MASCHIN, kamen von einem Gig aus Frankfurt am Vortag, aber sie waren ausgeschlafen genug, um eine super Show abzuliefern. Die Musik ist super und die Dialekttexte passen sehr gut dazu. Wenn man den Sänger deutlich verstehen würde, wäre das Paket perfekt. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie noch sehr viel live spielen werden und das dann in den Griff bekommen werden. Der vierte Platz ist verdient, damit geht es auch weiter ins Finale.
Der achte Künstler 7 DIMENSION war für mich die Überraschung des Abends. Ein sehr selbstbewusster junger Mann mit einem Mix zwischen Clownerie, Singer Songwriter und Rap. Geprägt war die Show von einer sehr guten Stimme und interessanten Texten. Die Bühnenshow könnte zudem auf jedem Zirkusfestival bestehen. Sehr cool, bin schon gespannt, was er weiter machen wird. Dem jetzt schon ein bisschen spärlichem Publikum hat es gut gefallen, es haben alle bei den lustigen Aufforderungen von der Bühne her, fleißig mitgemacht.
Der letzte Act des Abends war die Sängerin RAISA KOVACKI. Sie hat in einem sehr schönen Kleid und mit Gitarre ihre eigenen Kompositionen vorgetragen. Es war leichtfüßig, aber auch ernst. Sie könnte ruhig mit Band spielen, was mir bei der Art von Musik am besten gefällt. Sie könnte in jeder Bar spielen und den Leuten würde es die Sprache verschlagen. Also ein glänzender letzter Act eines qualitativ sehr guten Abends beim Halbfinale der SPH Music Masters.
Verfasser: Georg Dinhobl // SPH Music Masters
Hier das Ergebnis im Detail:
Act |
Jury |
Publikum |
Durchschnitt |
DAMAGE RECONSTRUCT | 12,47 % | 20,67 % | 16,57 % |
SUBGROUND CLUB | 10,91 % | 18,89 % | 14,90 % |
NAPOLEON HAIRFASHION | 10,02 % | 17,78 % | 13,90 % |
MASCHIN | 11,14 % | 11,33 % | 11,23 % |
SEDAFOXX | 10,69 % | 10,44 % | 10,57 % |
LONE WOLF & THE YOUNGER | 10,69 % | 6,89 % | 8,79 % |
7 DIMENSIONS | 11,80 % | 4,67 % | 8,24 % |
RAISA KOVACKI | 11,58 % | 4,44 % | 8,01 % |
THE CLIFF | 10,69 % | 4,00 % | 7,35 % |
DAARK | 0,00 % | 0,89 % | 0,44 % |
Achtung:
Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.
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